Dorotheum-Auktion „Klassische Fahrzeuge und Automobilia“ am 17. Oktober 2015 Gleich drei seltene, hervorragend dokumentierte Spitzenstücke der jüngeren Automobilgeschichte sichern sich die Pole-Position bei der Dorotheum-Auktion „Klassische Fahrzeuge und Automobilia“ am 17. Oktober 2015 im Rahmen der Classic Expo in Salzburg: eine Shelby Cobra aus 1963, ein 1960 Ferrari Pininfarina und ein 1974 Lancia Stratos. Mythos Cobra Die angebotene Shelby Cobra 289 Mk. I aus dem Jahr 1963, Fahrgestellnummer CSX2104, ist mehr als außergewöhnlich: Zum einen handelt es sich um die erste Cobra, die nicht in rot, schwarz oder weiß ausgeliefert wurde, sondern in diesem wunderschönen Blauton namens „Guardsman Blue“ – die Farbe, die später alle Shelby-Werksrennwägen tragen sollten. Zum anderen ist diese Cobra bis zum heutigen Tag erst 9.674 Meilen gelaufen, gut 15.000 km. CSX2104 ist bis zum ersten Tag dokumentiert, ist in Rick Kopecs „World Registry of Cobras and GT40s“ eingetragen und befindet sich heute in herausragendem Zustand, gerade weil ihr zeitlebens jegliche Misshandlungen und Rennstrecken erspart blieben. Carroll Shelbys großer Wurf gilt heute als Ikone der Automobilgeschichte, unter den 998 gebauten Cobras sticht diese ob ihrer Geschichte einzigartig hervor (Schätzwert € 950.000 – 1.250.000). Unterstatement in Grigio Argento Ein starker Motor, in zeitlos-elegante, gleichzeitig moderne von Pininfarina designte Karosserie verpackt: Understatement auf höchstem Niveau verspricht das 250 GT Pininfarina Coupé von Ferrari, ein silbergraues Exemplar der zweiten Serie. Diese hatten bereits Getriebe mit Laycock-Overdrive und Scheibenbremsen auf allen vier Rädern, was sie unter den insgesamt 351 gebauten Stücken zu den heute begehrtesten macht. 2011 ließ der Besitzer aus Deutschland den Ferrari komplett restaurieren und neu im Originalfarbton Grigio Argento lackieren. Das wunderschöne Exemplar dieses frühen Ferrari Gran Turismo aus der legendären 250er Serie wird zwischen 480.000 und 620.000 Euro geschätzt. Zurück in die Zukunft Ein unrestauriertes Exemplar der Rallye-Legende mit Renngeschichte, ein Lancia Stratos HF Gruppe 4 aus 1974, ist der dritte Hochkaräter der Auktion. Das aus vierter Hand stammende Fahrzeug ist vollständig dokumentiert und weist eine lückenlose Historie auf. Der aus dem 1970 aus der Taufe gehobenen Lancia Stratos weiterentwickelte Rennwagentypus gewann 1974 nahezu alles, was es zu gewinnen gab. Rund 500 Stück wurden davon gebaut. Der Erstbesitzer des im Dorotheum angebotenen Lancia, ein italienischer Amateurrennfahrer, rüstete seinen Stratos zum Gruppe 4 Rallyeauto auf. Wie alte Fotos und Startlisten belegen, nahm er mit seinem Stratos an mehreren regionalen Rallyes teil. Dieser Stratos war zeitlebens ein Rennwagen, er wurde nie restauriert und genau deshalb atmet er Geschichte an allen Ecken und Kanten. Als neuer Besitzer dieser Motorsportlegende sollte man zwischen 370.000 und 470.000 Euro dafür parat haben.