Auktionshaus ‚im KINSKY‘: Surreale Welten und politische Karikatur- ZEITGENÖSSISCHE KUNST – 24. März 2015

Leherb-le-roi
Helmut Leherb (1933-1997), Le roi c’est moi, Öl auf Leinwand, Schätzpreis € 20.000 – 40.000

Die Märzauktion für Zeitgenössische Kunst kann mit zwei bedeutenden Sammlungen aufwarten: dem Nachlass von Helmut Leherb und einem Konvolut von 289 Karikaturen des österreichischen Meisterzeichners Paul Flora. Helmut Leherb (1933-1997) war ein ungewöhnlicher, vielseitiger Künstler, ein präziser Zeichner und Maler, aber auch einer der ersten, surrealistischen Installationskünstler. Eine besondere Auswahl dieser Gruppen präsentiert der Nachlass mit Graphiken, Ölbildern und, als kleine Sensation, mit Skulpturen, bestehend aus mit Vögeln und Perlen bestickten Modellpuppen, Blumentöpfen aus Keramikköpfen oder Tische auf Händen und Füßen. Dieses umfangreiche Konvolut wird nun erstmals zum Verkauf angeboten und bringt das Werk dieser schillernden Künstlerpersönlichkeit seit langem wieder auf dem Markt. Die Preise rangieren zwischen € 3.000 und € 27.000.

Leherb-Kattowitzer
Helmut Leherb, Kattowitzer Madonna, Öl auf Leinwand, 93 x 64 cm Schätzpreis € 20.000 – 40.000

Helmut Leherb gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Phantastischen Realisten, löste sich aber davon und sah sich selbst als einzigen Surrealisten Österreichs. Seine Karriere begann in Paris, wo er mit seiner Frau, der Malerin Lotte Profohs in den 1960er und 1970er Jahren lebte und die skurril, surrealistische Kunstavantgarde kennenlernte. Früh war er international erfolgreich, in Österreich sorgte er u.a. für einen der ersten Kunstskandale, nachdem seine Einladung zur Biennale in Venedig 1964 kurzfristig abgesagt wurde. Nach seiner Rückkehr nach Österreich sorgte er vor allem mit monumentalen Wandkeramiken, wie jene in der ehemaligen Wirtschaftsuniversität in Wien, für Aufsehen. Mit spitzem Bleistift und noch schärferer Pointe verstand es Paul Flora (1922 – 2009) wie kein anderer, das allzu Menschliche und die politischen Untiefen im Besonderen zu Papier zu bringen. Legendär sind seine Karikaturen, die er zwischen 1957 und 1964 für die Hamburger ZEIT und für die Tiroler Tageszeitung wöchentlich veröffentlicht hatte. Die Originalzeichnungen in Bleistift und teilweise Tusche für die Redaktion der Tiroler Tageszeitung aus den Jahren 1958 – 1964 werden nun aus einer Sammlung angeboten und in Positionen von je rund 15 Stück zum Schätzpreis ab € 3.000 bzw. 5.000 angeboten.

Jenkins-1974
Paul Jenkins, Phenomena Saladin’s Robe, 1974, Acryl auf Leinwand 152 x 136 cm Schätzpreis € 15.000 -30.000

Die Themen rufen die politisch spannenden Zeiten des Kalten Krieges hervor, mit den Auseinandersetzungen vor der Teilung Berlins, den Nahostkonflikt und als bis heute bleibende Konstante die Querelen der rot-schwarzen Koalition. Die originalen Zeichnungen werden erstmals am Kunstmarkt angeboten und ergänzen mit ihren humorvollen wie geistreichen statements das Werk dieses bedeutenden Zeichners. Aus dem internationalem Spektrum ragen Mischtechniken von Franz West (je € 10.000 – 20.000), ein in leuchtendes Blau getränkte Bildskulptur auf Gummibasis von Rudolf Stingel (€ 25.000 – 50.000), sowie ein hervorragende Arbeit von 1974 des erst 2012 verstorbenen, abstrakten Expressionisten Paul Jenkins („Phenomena Saladin’s Robe; € 15.000 – 30.000) hervor. Noch nie am Markt war bisher der Entwurf für „Figur II“ aus dem Jahr 1961 von Fritz Wotruba. Angeboten wird noch dazu eine der nur zweimal ausgeführten Künstlergüsse (€ 25.000 – 50.000).

(Foto: Auktionshaus im Kinsky) [Download-Online Katalog(klicke hier)]

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KUNSTINVESTOR Nr. 3

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