Koloman Moser

Universalkünstler zwischen Gustav Klimt und Josef Hoffmann

Anlässlich seines 100. Todesjahres würdigt das MAK Koloman Moser (1868–1918), einen der großen Visionäre der Wiener Moderne, mit einer der bisher umfangreichsten Personalen zu seinem vielfältigen Werk. Die MAK-Ausstellung KOLOMAN MOSER. Universalkünstler zwischen Gustav Klimt und Josef Hoffmann taucht tief in das Œuv- re des Ausnahmekünstlers ein und zeigt auf, wie entscheidend Moser die Suche nach einer neuen, modernen Formensprache in Wien um 1900 mitgeprägt hat. Viele der rund 500 Exponate, großteils aus der MAK-Sammlung und ergänzt um zahlreiche nati- onale und internationale Leihgaben, werden erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Chronologisch aufgebaut, lässt die MAK-Schau jede Etappe von Mosers un- gewöhnlichem Werdegang Revue passieren: vom Maler zum Allround-Gestalter und schließlich wieder zurück zur Malerei. Bis heute übt sein Gesamtwerk eine nachhaltige Faszination aus. Als Universalkünstler beherrscht Moser die Disziplinen Malerei, Grafik, Kunstgewerbe und Innenraumgestal- tung ebenso wie Mode und Bühnenbild. Das von der Wiener Secession propagierte Gesamtkunstwerk lebt Moser in beeindruckender Weise vor. Er gilt als einer der wich- tigsten Wegbereiter der Wiener Moderne, als einer der einflussreichsten Künstler des Wiener Jugendstils und zählt neben Gustav Klimt und Josef Hoffmann zu den führenden Künstlerpersönlichkeiten des Wiener Kunstfrühlings. In fünf Kapiteln kontextualisiert die von Christian Witt-Dörring, Gastkurator, und Eli- sabeth Schmuttermeier, Kustodin MAK-Sammlung Metall und Wiener-Werkstätte- Archiv, kuratierte MAK-Ausstellung Mosers Werk vor dem Hintergrund der kunsttheo- retischen Entwicklung in Wien von 1860 bis 1918. Unter dem Titel „Wien als Bühne der Künste“ widmet sich das einleitende Kapitel der Ausstellung dem Umfeld, das den jungen Moser prägt. Wien erlebt von 1860 bis 1890 eine rasante gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung.


Ein erstarktes Großbürgertum ermöglicht den Künsten neue Betätigungsfelder. Moser wächst mit einer dy- namischen Künstlergeneration heran, die auf eine hochwertige Tradition aufbauen kann. Prägend für Moser ist insbesondere der Gesamtgestaltungsanspruch des Histo- rismus, der Architektur, Malerei und Bildhauerei bei der Realisierung von Ausstat- tungsprojekten an einen Tisch holt. Werke unter anderem von Hans Makart und der Wiener Künstler-Compagnie (Franz Matsch, Gustav und Ernst Klimt) stehen zum Auf- takt der MAK-Ausstellung neben frühen, noch ganz dem Naturalismus verschriebenen Ölbildern und grafischen Arbeiten Koloman Mosers. Das zweite Kapitel „Koloman Mosers frühe Jahre“ (1886–1896) zeigt den jungen Moser als freischaffenden Künstler. Um sein Studium der Malerei an der Kunstgewerbeschule (1893–1895) bei Franz Matsch finanzieren zu können, betätigt sich Moser bereits ab 1888 intensiv als Illustrator für Bücher und Zeitschriften. Mit jungen Künstlerkollegen, die mit der dem Naturalismus verschriebenen Wiener Kunstszene zunehmend unzu- frieden sind, schließt er sich zum Siebener-Club zusammen, aus dem später die Seces- sion hervorgeht. Eine Zeichnung Gustav Klimts zur Allegorie der Skulptur, die er für Martin Gerlachs Vorlagenwerk für Kunstgewerbetreibende Gerlach’s Allegorien. Neue Folge angefertigt hat, inspiriert Moser zu einem neuen, kurvilinearen Ausdruck, aus dem er schließlich unter Einfluss der japanischen Kunst die sogenannte Wiener Flä- chenkunst entwickelt. „Die Einheit von Form und Funktion“ (1889–1895), das dritte Ausstellungskapitel, widmet sich dem Architekten und „Vater der Moderne“ Otto Wagner sowie seiner prä- genden Rolle für Mosers Werdegang.

Wagner kritisiert den Einsatz historischer Stile und prägt den sogenannten Nutzstil. Die Einheit von Form und Funktion – „form follows function“ – wird zum Credo der Moderne. Wagners Ideen üben großen Einfluss auf die unter anderen beteiligten Gründungsmitglieder der Secession Gustav Klimt, Koloman Moser, Carl Moll, Josef Hoffmann und Joseph Maria Olbrich aus. Wagner ist es auch, der Moser gemeinsam mit Josef Hoffmann für eine Professur an der Kunstge- werbeschule des k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie vorschlägt. Letztendlich aber orientieren sich die Secessionisten an der Arts and Crafts-Bewegung, die der Realisierung der künstlerischen Idee den Vorrang vor der Funktion gibt. Das vierte Kapitel „Die Einheit der Künste“ zeigt Moser als Gründungsmitglied der Secession und Universalkünstler. Inspiriert vom Konzept des Gesamtkunstwerks der Secession widmet sich Moser nun ausschließlich der Ausstellungs-, Bühnen- und In- nenraumgestaltung sowie der Mode. In Zusammenarbeit mit Josef Hoffmann entste- hen Innenraumkonzepte, die als Wiener Raumkunst international bekannt werden. Ein berühmtes Beispiel ist die von Künstlern gestaltete Einrichtung des Palais für den In-dustriellen Nikolaus Dumba. Hans Makart stattet das Arbeitszimmer (1871–1873) aus, Gustav Klimt den Musiksalon und Franz Matsch das Speisezimmer (1897/98).

Um 1900 kommt es zu einer markanten stilistischen Zäsur. Ein flächiger, geometrisch reduzierter Ausdruck dominiert nun Mosers Entwürfe, der Quadratdekor wird zu ei- nem seiner Markenzeichen. Der sogenannte Wiener Stil ist geboren. Gemeinsam mit Josef Hoffmann und dem Mäzen Fritz Waerndorfer gründet Koloman Moser schließ- lich die Wiener Werkstätte (1903), die die kompromisslose Umsetzung des Gesamt- kunstwerks ermöglicht. Als ein Höhepunkt der Ausstellung entführt dieser Ausstel- lungsbereich in die beeindruckende Fülle von in der Wiener Werkstätte entstandenen, zeitlos schönen Innenraumgestaltungen, Möbeln, Metallgegenständen, Lederarbeiten und Schmuck. Die zunehmende Abhängigkeit von einem kleinen Kreis von Mäzenen veranlasst Moser im Jahr 1907 zum Austritt aus der Wiener Werkstätte. Moser startet einen neuen Ab- schnitt in seiner künstlerischen Laufbahn und widmet sich bis an sein Lebensende 1918 fast ausschließlich der Malerei. Das letzte Ausstellungskapitel „Abschied von der Ein- heit der Künste“ gibt einen Überblick über Mosers malerisches Spätwerk, mit dem er an den Ausgangspunkt seines Schaffens zurückkehrt. Gezeigt werden mehr als 20 Gemälde Mosers, unter anderem das erstmals präsentierte Werk Männlicher Akt (um 1913, Privatbesitz). [MAK. Dauer bis 22. April 2019- Foto. © MAK]

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